Gute-Nacht-Musik? Was soll man eigentlich machen, wenn einem mal wieder eine Platte in die Hände fällt, wo einen die Musik nur zum Gähnen animieren kann? Platte verlegen und vergessen, diese jemals zugeschickt bekommen zu haben? Versuchen, jemanden anderen zu engagieren? Alles vergebens. Fuck. Also, noch mal die Platte hören und versuchen, das Beste herauszuholen, um hier nicht nur eine Platte nach der anderen zu verreißen und zu dem ewigen Miesepeter mit Tunnelblick zu werden. Aber auch nach mehrmaligem Hören kann die neue und bereits vierte Platte der Oldenburger Band BITUME mein Feuer nicht entzünden. Die Abwechslung der Melodien und Strukturen variiert nicht besonders, ist eigentlich gar nicht vorhanden, und man bekommt leicht den Eindruck, dass verschiedene Texte zu einem Dauersong gemischt wurden. Gähn. Und weil die Texte ja so eine große Botschaft enthalten sollen, wird der Refrain so lange wiederholt, bis auch der Letzte es verstanden haben muss. Schnarch. Allerdings ist der oben genannte „Dauersong“ sehr gut gespielt und prima produziert. Kein Wunder, denn hier war auch kein anderer als Archie Alert höchstpersönlich am Werk. Und das hat sich ausgezahlt, denn immerhin bekommen die Oldenburger dafür einen Beachtungspunkt von mir. Ansonsten hört sich die Musik hier etwas nach TOTEN HOSEN und dort ein wenig nach FEHLFARBEN an. Wie auf dem Promozettel angegeben „auch leicht nach SOCIAL DISTORTION“ ist allerdings eine absolute Fehlinformation, denn diese Parallele ist nicht mal in Nanogrammbereich vorhanden. Sollte hier etwa nur der Name übersetzt werden? Wahrscheinlich versuchen die Promozettel-Schreiber dort die Gesellschaft und ihren Egoismus genauso kritisch zu betrachten, wie BITUME es in ihren verwirrten Texten versuchen. Aber bitte nicht auf diesem Niveau, denn immerhin ist mir noch nicht untergekommen, dass ein Siebenjähriger Abitur gemacht hätte. Manchmal geschehen aber noch Zeichen und Wunder.
