Es ist schwierig, ein Album einer vor kurzem (und ganz kurz vor der VÖ der Platte) verstorbenen Künstlerin zu besprechen. ALMUT KLOTZ hinterlässt mit dem gemeinsam mit REVEREND DABELER eingespielten „Lass die Lady rein!“ auf jeden Fall ein ganz wunderbares Vermächtnis. Klar hört man sie, die Einflüsse der LASSIE SINGERS und ROCKO SCHAMONI, ja, man hört sie, die Wurzeln der beiden. Und mit über 50 noch solch eine Power auszustrahlen, trotz Krebserkrankung und einem ganzen Haufen an Lebenserfahrung, das lässt den Hut ganz tief ziehen. „Mylord, ich war immer offen, aber jetzt bin ich total besoffen.“ Doch machen einige der Songs dieses von der Hamburger Kulturbehörde unterstützten Werkes, wie etwa „Oh, wann kommst du?“ auch durchaus traurig. ALMUT KLOTZ & REVEREND DABELER glaubt man sofort das, was sie singen. Egal, ob sie dabei rocken oder ganz zart in die Saiten greifen. Denn hier spielt keine Plastikband, nein, hier spielt das Leben in allen Facetten mit dem Hörer. Zudem haben die beiden eigentlich alles auf und an dem Album selbst gemacht. Was hier passiert, ist Pop in all seiner Strahlkraft und mit all den guten Seiten, die er haben kann, ohne dass er stört. Die Musik tut das, was in „Königin“ gesagt wird: „Wer hat mich da so angeschaut, so ernst und so schön?“ Und tanzen kann man dazu auch noch, nicht nur zu „Tanzen“, nein, dieses Werk will gehört, gefühlt und genutzt werden, für all die Dinge, die man sich sonst nicht so zu tun wagt, ganz ohne Scham und Grenzen. Ein Album, das zum Leben auffordert, zum Genuss ohne Reue, zu erfüllten Tagen. Eben „tanzen, bis die Puppen fallen“. Nein, eine CD kann die Welt nicht retten, aber sie kann sie schöner und erträglicher machen. Eben das, was ALMUT KLOTZ & REVEREND DABELER mit „Lass die Lady rein!“ gelingt. Danke dafür und: alles Gute!
ALMUT KLOTZ & REVEREND DABELER – Lass die Lady rein!
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Oktober 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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