Das Solo-Debüt der Dänin bewegt sich zwischen poppigen, fast rührig anmutenden Klangexperimenten, in denen Schifferklavier, Streicher und die momentan unverzichtbar zu sein scheinenden, leicht disharmonisch dahin quäkenden Samples zum Einsatz kommen. Die Balance finden sie durch, was hätte man sich bei einer Wahlkölnerin auch anderes denken können, minimalistische und fast durchgehend Lo-Fi-tendierte Beats, für die unter anderem Frank Martiniq (AREAL) und Gabriel Ananda verantwortlich sind. Als perfekt passend kennzeichnet sich Alice Rose‘ Stimme, die ohne weiteres als verlorene Schwester von COCO ROSIE durchgehen könnte. Mit dieser besingt und behaucht sie vergangene Lieben, das Gefühl, einsam und dennoch nie ganz allein zu sein, und vermittelt damit Liebeskummer und Herzschmerz auf wirklich(!) unkitschige und sehr treffende Art und Weise. Auch wenn das Album streckenweise nicht wirklich aufregend ist, sind es diese Texte, gepaart mit den zurückhaltenden Untermalungen, die es bis zum Schluss spannend bleiben lassen.
ALICE ROSE – Tales of sailing
- Beitrags-Autor:Verena Voigt
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2006
- Beitrags-Kategorie:Tonträger