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FRAU PAULI – Digitale Gefühle

Leicht desinteressiert beginnt FRAU PAULI ihr neues Album, so rein stimmlich betrachtet. Aber das ist ja irgendwie auch klar, denn schließlich sind die Gefühle weg, wie sie uns im ersten Song verrät. Zudem kann sie ja auch nur, solange sie kann. Alles Sätze und Dinge, die wir wohl fast alle so unterschreiben könnten und würden. Und das ist unter anderem das, was FRAU PAULI auszeichnet, dieser klare, unvernebelte Blick auf das menschliche Leben mit all seinen Tücken, Lücken und Herausforderungen, Fragestellungen, aber auch Antworten.
„Digitale Gefühle“ ist ein angenehmes, entspanntes Album, das einen Rundumschlag auf das menschliche Leben tätigt, in dunkle und helle Ecken blickt, sich umschaut und die Essenz des Erlebten in gefällige Songs und Texte verwandelt. FRAU PAULI gelingt es, auch schwerere Themen ziemlich laid back zu präsentieren, was sie nicht einfacher, höchstens etwas leichter zu verarbeiten macht. Die Band, die im Hintergrund ihre Fäden zieht, verlagert das Augenmerk ein wenig mehr auf die Musik, als es der Fall ist, wenn FRAU PAULI solo auf der Bühne steht. Die Intimität dessen wird durch eine andere Art der Nähe ersetzt, die Musik legt sich sanft um die Hörenden, damit die Texte weich fallen können, sich einnisten und Wurzeln schlagen.
Dieses Album taugt hervorragend dazu, wenn du gerne deinen Gedanken freien Lauf lässt, sie aber vielleicht einen Anstoß brauchen, um so richtig in Fahrt zu kommen und hilfreich zu werden. Hierfür finden sich jede Menge kleine Tritte auf „Digitale Gefühle“, die stets in eine produktive Richtung kicken.
Spannend. Allemal.

Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.