Im Moment wahrscheinlich verkaufstechnisch die größte Band bei Victory Records, liefern AIDEN nach der Wiederveröffentlichung ihres Debüt-Albums im letzten Jahr nun ihr neues Album „Conviction“ ab. Waren die beiden ersten Alben noch eher in der Screamo-Ecke anzusiedeln, spielen AIDEN inzwischen reinen emotionalen Rock, der ohne harte Riffs oder Schreiattacken auskommt/ auskommen muss.
Müsste ich AIDEN mit einem Wort beschreiben, so würde dieses Wort „harmlos“ lauten. Sicher, AIDEN machen ihre Sache nicht schlecht. Mit ihren Einflüssen aus dem Dark Pop, leichten Gothic-Einschüben und viel, viel Pathos gelingt den Jungs aus Seattle der eine oder andere Ohrwurm.
Im Großen und Ganzen hört sich alles ziemlich gleich an, und Überraschungen bleiben außen vor. Es dominiert radiofreundlicher, nicht selten pianogetragener Rock mit den eben üblichen Emo-Klischees, wie tragischen Liebesliedern und einen Hang zum Gothic bzw. dem Dark Pop.
Trotz allem sind da Songs wie das schöne „Believe“ und der Albumhit „She will love you“. Die Songlängen halten sich auf den üblichen guten drei Minuten, damit auch die Charts bedient werden können. Natürlich will ich das der Band jetzt nicht unbedingt unterstellen, denn diese Art von Musik funktioniert eben am besten in überschaubaren, kurzen Songs.
Kerrang krönten AIDEN zur wichtigsten Band der Nach-Grunge-Aera aus Seattle. Kerrang? Wer kann dieses Magazin überhaupt noch ernst nehmen.
Kurzum, gutes Mittelmaß für die Emo-Gemeinde, nicht mehr, aber auch nicht weniger!