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NIGHT NURSE – s/t

Wenn Frauen in einer Psychobilly-Band singen, so bringen sie ihre Stimme zumeist als poppiges Element mit in die Musik ein, wie Beispiele wie die HORRORPOPS oder KITTY IN A CASKET belegen. Dass es auch anders geht, zeigen NIGHT NURSE auf ihrem selbstbetitelten Album: Auch hier steht eine Sängerin hinter dem Mikrophon, doch ungeachtet dessen kann die Band ihren düster-morbiden Charme durchgehend bewahren, ohne dabei zwangsläufig in poppigere Gefilde abzudriften. Stattdessen streuen die Finnen zwischen schnelle, nach vorne treibende Songs wie "Where shadows go", "Obsession" oder "Deep sleep" lieber einige ruhige Stücke wie "Leathal romance" oder "You took poison" in ihr Repertoire ein, in denen auch mal Country- oder Surf-Einflüsse vorkommen. Dies lockert das Album deutlich auf und unterstreicht zusätzlich den Ausnahmestatus dieser Band. Definitiv eine der besten Psychobilly-Veröffentlichungen der letzten Monate!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.