THE BEWITCHED HANDS – Vampiric way

Beginnt sehr düster, nur um dann in einen fröhlichen Popsong überzugehen, mit Chorgesang und britischem Gewand. Diese Franzosen überraschen schon mit dem ersten Song. Ein Konglomerat aus BEATLES, TALK TALK, TALKING HEADS, WOLF PARADE, FRISKA VILJOR, PIXIES und BLUR. Nicht einzuordnen, aber ein großer Spaß. Tanzbarer Indie mischt sich mit Surfrock und fast schon CUREig-wavigen Balladen. „Vampiric way“ bietet eine ganze Menge an Abwechslung und überträgt die spielerische Begeisterung der Band mithilfe der Boxen nahezu eins zu eins auf den Rezipienten. Vielleicht könnte man dieses Album auch schlicht als Abriss der letzten fünf Jahrzehnte Musikgeschichte bezeichnen, denn THE BEWITCHED HANDS werfen die Zutaten so mannigfaltig in ihre Musiksuppe, dass einem der Kopf schwirrt. Aber dies durchaus in einer positiven Art und Weise, ein bisschen wie ein guter Rausch in den zehn Sekunden, bevor er zum Schädeltrauma wird. So zeitlos darf Pop kurz vorm Weltuntergang gerne klingen. Was Reims da hervorgebracht hat, sucht nicht nur in Frankreich Vergleichbares, ist schwer einzuordnen und hat enorm viel Charme und Charakter. Und dann auch noch Qualität. Und das kommt an. Glückwunsch.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.