RASTA KNAST – Trallblut

Deutschlands schwedischste Deutschpunkband schlägt wieder zu! Nachdem RASTA KNAST im vorletzten Jahr anlässlich ihres 13jährigen Bestehens mit „Tertius decimus“ lediglich eine Art Best Of-Zusammenstellung ablieferten und ihre Fans zuvor mit diversen EPs, Live- und Split-Veröffentlichungen bei Laune hielten, erscheint mit „Trallblut“ nun endlich der erste richtige Longplayer seit der „Bandera pirata“-LP von 2001. Und es ist schön festzustellen, dass die Knastis trotz diverser in der Zwischenzeit erfolgter Besetzungswechsel ihr Handwerk nicht verlernt haben: Auf dem neuen Werk präsentieren sie den typischen RASTA KNAST-Sound, der stark von alten schwedischen Punkbands wie ASTA KASK oder TROUBLEMAKERS beeinflusst ist und durch prägnante Melodien sowie eine ebenso melancholische wie kämpferische Grundstimmung besticht. Während das Intro noch ein wenig verhalten klingt und mit seiner aufdringlichen Leadgitarren-Melodie irgendwie an ein Weihnachtslied erinnert, laufen RASTA KNAST im weiteren Verlauf des Albums zur bekannten Hochform auf und feuern mit „Zeichen der Totale“, „Retroaktiv“, Fahnen hoch“ oder „Waidmanns Unheil“ haufenweise Hits aus den Rohren. Daneben sind mit „Schatten eurer selbst“ (ASTA KASK) und „Trug“ (RADIOAKTIVA RÄKER) natürlich auch wieder die obligatorischen, eingedeutschten Schwedenpunk-Klassiker vertreten, und auch das einzige in Englisch gesungene Stück „Haunted house of Sligo“ weiß aufgrund einer Wahnsinns-Hookline zu begeistern. Folglich zählen RASTA KNAST auch weiterhin zu den besten Deutschpunkbands dieses Jahrzehnts. Schweden-Faktor hin oder her.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.