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MØRSCH – Ragequit / Reality

Das Allerwichtigste vorweg: MØRSCH klingen nicht (!) wie TURBOSTAAT!!! Darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen, denn andernfalls, so drohen die Jungs aus Hannover, würden sie ihre Chihuahuas auf mich hetzen, und so was ist bekanntlich kein Spaß. Doch auch ohne dieses Droh-Szenario wäre mir ein derartiger Vergleich gar nicht in den Sinn gekommen, denn MØRSCH spielen zwar ebenfalls intelligenten, deutschsprachigen (Post-)Punk, allerdings etwas weniger verschwurbelt, sondern vielmehr auf die sprichwörtliche Zwölf. Auffällig ist zudem ihr Hang zum Einflechten englischer Textpassagen. Generell scheint der Fokus dieses Mini-Albums auf den Gesang gerichtet zu sein, denn gerade in diesem Punkt wird dank kraftvoller Gangshouts, gelegentlicher Screamo-Anleihen, weiblichem Gastgesang („Nullzueins“) oder gar einem Rap-Zwischenpart („Theatralik“) so manche Abwechslung geboten. Auf dieser Platte schimmert auf jeden Fall bereits einiges an Kreativität durch, und man darf gespannt sein, wohin die Reise dieser jungen Band noch führen wird.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.