Ein blutendes Herz, das gleichzeitig die Sonne symbolisiert und in einem Fluss mündet, der wiederum ein Reh tränkt? Viel mehr Pathos geht einfach nicht in ein Bild und dennoch passt es ganz hervorragend zu der Musik von GARDA, die Melancholie en masse versprüht. Der eine kann´s, der andere nicht.
Bedanken können sich GARDA vor allem bei Sänger und Songwriter Kai Lehmann, der wie der kleine Bruder von JOHNNY CASH klingt. Doch was wäre eine gute Stimme mit mittelmäßiger Musik? Erfreulicherweise wissen die Dresdner auch mit ihren Instrumenten vernünftig zu haushalten und verschönern die traurigen Songs an den richtigen Stellen mit Piano, Pedal Steel, zweiter, weiblicher Stimme, gelegentlich auch Cello und Bläsern, alles wohl dosiert und nicht überladen. Das Ganze aufgenommen in den POLARKREIS 18-Studios, gemastert von Doug van Sloun (CURSIVE, BRIGHT EYES) und gemischt von Christian Ebert (HIDALGO, MISSOURI) – offensichtlich hat die Band nicht nur genügend Herzblut ins Artwork, sondern genauso viel Kosten in die Produktion gesteckt, was sich am Ende auszahlt.
„A heart of a pro“ ist ein gutes Album irgendwo zwischen den Bereichen Singer/Songwriter, Indie, Folk und Americana geworden, das die anfängliche Qualität zwar nicht ganz halten kann, sich aber dennoch auf hohem Niveau bewegt. Sollten auch mal Freunde von CALEXICO/GIANT SAND, WERNER KITZMÜLLER und dem Orange Blossom Festival antesten.