BUBONIX – Please devil, send me golden hair

Während des Teufels Großmutter die drei Haare in Grimms Märchen noch einzeln ausreißen musste, versuchen es BUBONIX einfach mal mit einer lapidaren Bitte. „Please devil, send me golden hair“ soll dabei wohl auch heißen, dass man sich nicht mit drei Haaren zufrieden geben möchte. Warum sollte man auch?! Bereits seit 1994 spielt sich das Sechser-Gespann mit knallhartem Oldschool-Hardcore durch die Republik und das in bewährter DIY-Manier. Das entnehme ich dem Promo-Zettel, denn mir war die Band bisher völlig unbekannt. Mit der ersten Veröffentlichung nach fünf Jahren lösen sich BUBONIX allerdings aus diesem Genre und arbeiten neue Einflüsse gekonnt in ihren Sound ein, was ja schließlich auch schon Bands vom Schlage REFUSED oder ABHINANDA mehr als gelungen ist. Eine Kampfansage als Eröffnung lässt sogar SMOKE BLOW mit offenem Mund dastehen. Melodische Gitarrenläufe treffen auf Schrei-Gesang, harte Hardcore-Salven ergeben sich den gesungenen, eingängigen Refrains und das alles jenseits von Mainstream und völlig Trend-befreit. In letzter Konsequenz steht somit die Grindcore-Einlage gleichberechtigt neben dem Glockenspiel und dem schönen akustischen Outro. Einzelne Songs hervorzuheben, täte dem Album unrecht, da jeder gespickt mit vielen Ideen ein wenig anders ist und sich trotzdem im Album-Kontext wohl fühlt. Trotzdem wird Euch „Fashion tattoo“ demnächst in der Indie-Diskothek über den Weg laufen, und nachdem Ihr Euch das Album dann zugelegt habt, werdet Ihr Euch wünschen, es wäre „Kaputt & weiter“ gewesen. Sollte das nicht eintreffen, dann schlagt es dem DJ doch einfach selbst vor.