File under: Rockmusik für Kinder. Aha. Dann laufen RANDALE wohl immer in der einzigen Sendung auf WDR5, die ich regelmäßig weg drücke.
Die Reime auf „Hasentotenkopfpiraten“ sind dann auch dementsprechend. Auch die Aufmachung der CD wartet mit kindgerechten Bildern auf. Musikalisch allemal besser als ROLF ZUCKOWSKI, klingen RANDALE dennoch so, als hätte es mit der erwachsenen Version ihrer Musik einfach nicht zu Erfolg gereicht und man auf Partys mit den Kinderhits die betrunkenen Kumpels noch am meisten zum Mitgrölen animiert.
Was mich bei Kinderliedern ja meistens und auch hier stört, ist diese ewige Moral, die mitschwingt („Wunderbar“). Da hilft dann auch keine Punk- oder Ska-Attitüde. Was bleibt, ist der Zweck der Lieder, wie etwa in „Tatü Tata“, danach wissen die Kinder natürlich noch einmal so gut, dass man 112 wählen muss. Andere würden hier sicherlich sagen, da wird eine Message übermittelt, mich nervt es nur.
Es wirkt dann sogar etwas aufgesetzt, wenn man in „Geburtstagslied“ hört „wir gratulieren dir / mit Kuchen und mit Pommes / und mit Apfel- und mit Bi(e)r-nensaft“. Na, da sitzt doch wahrlich der Schalk im Nacken und man schlägt sich vor lauter Lachen die Schenkel zu Brei.
Ganz aktuell sind sie zudem auch nicht, denn mittlerweile ist Pluto kein Planet mehr („Unsere neun Planeten“). Aber das nur nebenbei.
Die Musik auf „Hasentotenkopfpiraten“ changiert zwischen Punk à la ÄRZTE, Ska, Reggae, Rock und einem Scheibchen Metal. Auch der Gesang passt sich oben genannten an. Es gibt nichts Neues zu hören, sondern nur das, was man als Grundmelodie aus dem Radio kennt und wo man sicher sein kann, dass auch die Zielgruppe das schon mal gehört hat. Bloß kein Risiko.
Natürlich muss es auch den „Anti-Missbrauchs-Song“ geben, den man genialerweise auch noch „Nein“ genannt hat.
Der Höhepunkt des Möchtegern-Kinderlieder-Reigens ist definitiv „Kleine Indianer“. Ganz furchtbar, ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder hier mitsingen.
Obwohl diese CD im Bereich „Kindermusik“ schon einen Schritt in die richtige Richtung (wie sie FREDERIK VAHLE vormacht) bedeutet, ist das Ganze immer noch viel zu klischeegefüllt, im negativen Sinne „kinderorientiert“ und klingt eben nach „mehr war nicht drin“. Vielleicht bei Album Nr. 6. Oder volltrunken.