Man hat ja auch schon viel zu lange nichts mehr von BUSH gehört. Oder von CREED. Oder all den anderen amerikanischen Rockern, die in diese Kerbe schlagen. Nun kommen NUAURA (New Aura?) allerdings aus Deutschland, klingen dabei aber so amerikanisch, dass die obigen Vergleiche keinesfalls hinken. Das ist wohl das, was man „authentischen Rock“ nennt, wenn man für den Musikexpress schreibt. Professionell gemischt und dennoch 08/15 muss ich dazu sagen. Sänger Lars ist einer, der in der Reihe steht, um sich eine Nummer für den Eddie Vedder-Gedächtnispokal zu ziehen. Doch diese Reihe ist lang.
„Bleeding“ klingt so dermaßen nach 90er-Garage, dass ich denke, ich bin gerade 20 geworden und entdecke die Musik für mich. Damals war das ja auch noch was Besonderes. Heute ist es eher so… na ja… halt schon mal da gewesen. Das muss nicht schlecht sein, was NUAURA auch nicht sind, aber sie schaffen es eben, wie so viele andere Bands, einfach nicht, der Musik ihren eigenen Stempel aufzudrücken, da viel zu viele Zitate in ihr zu finden sind. Da muss man nicht einmal groß suchen.
Selbstverständlich hat auch „Bleeding“, wie jedes gute Rockalbum, das etwas auf sich hält, mit „Feel“ auch eine Ballade zu bieten. Also: Soll erfüllt. Wenn das schon der ganze in der Presseinfo erwähnte Abwechslungsreichtum sein soll, dann ist das doch etwas schade, aber sonst kann ich ihn wirklich nicht heraushören. Es war, es ist, es bleibt Rock der amerikanischen Prägung. Freunde von INCUBUS, CREED, STAIND, PEARL JAM oder KORN sollten hier auf ihre Kosten kommen, ohne sich auf Überraschungen einstellen zu müssen. Schade eigentlich, denn die Band aus Deutschlands Norden spielt das Ganze wirklich professionell und mit viel Hingabe. Reicht aber nicht.