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KLEZ.E – Leben daneben

Selten, dass ich mir bei einem Album so schwer getan habe wie bei „Leben daneben“ von KLEZ.E. Aber auch selten, dass ich ein Album gehört habe, bei dem zwischen dem Gesang und der Musik eine so große Diskrepanz herrscht wie bei eben diesem.
Auf den ersten Blick sieht alles nach typischem deutschen Indie-Rock aus: die Musik rockt, nicht zu wenig und nicht zu doll, dazu gibt’s persönliche Texte, natürlich deutschsprachig, und auch die Optik der fünf jungen Burschen passt ganz gut ins Bild. Aber dann holt der Autor des Infos plötzlich THE NOTWIST, RADIOHEAD, SONIC YOUTH und COLDPLAY als Reverenzen hervor. Hey, das ist nicht nur ungewöhnlich, hier wird auch gleich mit Superlativen um sich geworfen. Das Bemerkenswerte ist jedoch, dass die Vergleiche gar nicht so fehl am Platze sind. Natürlich sind sie ein wenig großspurig, aber nichtsdestotrotz kann man Parallelen zu allen Bands heraushören. Und wenn man genau hinhört, lässt sich erkennen, dass KLEZ.E beim Songwriting und der Produktion sehr detailgetreu vorgegangen sind. Aber leider gelingt es KLEZ.E nicht, die Texte, die leider nicht das musikalische Niveau erreichen, mit der Musik in Einklang zu bringen. Viel zu befremdlich, gar störend, wirken hier sowohl die Texte als auch der Gesang. Und das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, dass KLEZ.E für das Publikum letztendlich nur eine von vielen Bands des hiesigen Underground sein werden. Schade – aber der Grundstein für mehr ist eigentlich bereits gelegt.

Bemerkenswert schön ist übrigens das Artwork der CD gelungen, das mit einem eingeklebten Mini-Booklet auf der Innenseite des Covers aufwartet.