Seltsamer Bandname, seltsame Covergestaltung – der erste Eindruck dieser CD riecht bereits stark nach typischem „Kölner Schule“-Punkrock, wie man ihn von Bands wie SUPERNICHTS, CHEFDENKER oder CASANOVAS SCHWULE SEITE kennt. Und obwohl CLUB DÉJÀ-VU in Wirklichkeit nicht vom Rhein, sondern aus Ulm kommen, kann man sie prima mit in diese Schublade packen, wenngleich sie noch etwas poppiger klingen als die genannten Beispiele und gelegentlich an ein wenig an DIE ÄRZTE erinnern. Auch wenn Songtitel wie „Nuttenflatrate“ oder „Mit dem Fahrrad ins Bordell“ zunächst auf peinliches Fun-Punk-Niveau schließen lassen, so versprühen die Texte beim genaueren Hinhören jede Menge Ironie und Charme und zeugen davon, dass die Clubmitglieder durchaus einen feinen Sinn für Humor haben. So findet sich unter den 18 Tracks sogar eine gelungene MANOWAR-Verarsche, und wenn in dem Text zu „Motorradgottesdienst“ munter Heinz Strunk vertont wird, dann können sie sich meiner Sympathie auf jeden Fall schon mal sicher sein. Wer poppigen Punkrock mit vielen Melodien mag und zudem über den richtigen Humor verfügt, der sollte sich beim „Mondphrasenfriseur“ also kurzfristig einen Termin geben lassen!
CLUB DÉJÀ-VU – Mondphasenfriseur
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Mai 2009
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.