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KOMMANDO SONNE-NMILCH – You pay I fuck

Wenn Lieder solch klangvolle Namen wie "Schicksalsbeule", "Aschekuchen" oder "Schwesternmilch" tragen, stehen die Chancen verdammt gut, dass man es mit Erzeugnissen von KOMMANDO SONNE-NMILCH zu tun hat. Und tatsächlich, das Punk-Urgestein Jens Rachut und seine Mannen haben mit "You pay I fuck" ihr sechstes Album auf die Menschheit losgelassen. Zeigten sich die Hamburger zuletzt auf "Pfingsten" noch von ihrer eher experimentellen Seite, so gehen sie nun wieder deutlich direkter zu Werke und präsentieren sich in etwa so, wie man sie von ihren Veröfentlichungen "Jamaica" und "Scheiße nicht schon wieder Bernstein" kennt: Treibend, kratzbürstig und direkt. Trademarks wie die außergewöhnliche Gitarrenarbeit von Andreas Ness oder weibliche Backing Vocals finden sich auf dem neuesten Machwerk selbstredend ebenso wie Rachuts einmalige Texte, die man als ungeübter Hörer in ihrer Kombination aus Genie und Wahnsinn besser zunächst einmal sacken lassen sollte. Wer also bemängelt, dass TURBOSTAAT mit ihrem neusten Output zu anschmiegsam geworden sind, kann sich glücklich schätzen, mit KOMMANDO SONNE-NMILCH noch eine adäquate Alternative in der Kategorie "Deutscher Punk mit Herz, Hirn und Eiern" zur Verfügung zu haben.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.