Kurz mal durchgeatmet, eine Platte auf Schwedisch gemacht und seine eigene Tomatensuppe auf den Markt gebracht. So kann es gehen, wenn man immer alles perfekt und selbst machen möchte.
Am Ende steht „Real control“ fast schon ein wenig bezeichnend, wenn man sich anschaut, wie akribisch Anders Wendin sein Projekt MONEYBROTHER betreibt.
2009 klingt er noch reifer und ausgefeilter, aber gleichzeitig ein wenig rückwärtsgewandter. Fast schon traditioneller Soul/Dance-Pop wie er auch in der Zeit von ABBA hätte in Schweden erscheinen können. Klangräume von großen Filmsoundtracks und Instrumentierungen, von denen andere Bands nur träumen können. MONEYBROTHER mag es groß. Und erstaunlich uptempo in 2009. So tanzen Mädchen in diesem Jahr. Größtenteils extrem fröhlich und positiv, manchmal auch mit ein wenig Reggae versetzt, geht das Album direkt von 0 auf 100 und lässt zunächst keine Zeit zum Luftholen. Mit „Young faithful love“ kommt die erste Ruhepause, auch wenn es natürlich keine einfache Ballade ist, sondern arg aufgebauscht mit ganz viel Pathos. Aber es passt zusammen und klingt für sich sehr stimmig und rund.
Einziger „Schwachpunkt“: es klingt alles ein wenig neu-aufgepeppt, als hätte man das schon mal gehört – bei seinen Eltern.