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RUSTIKARL – Therapie

Es mag zunächst vielleicht merkwürdig erscheinen, wenn ich behaupte, RUSTIKARL würden wie eine Mischung aus BROILERS, den TOTEN HOSEN, frühen JUPITER JONES und den BÖHSEN ONKELZ klingen, denn nicht alle dieser Referenzbands erscheinen auf den ersten Blick miteinander kompatibel. Umso erstaunlicher, dass diese Mischung auf ihrem Album „Therapie“ tatsächlich ganz gut funktioniert. Denn obwohl ich eigentlich weder dem Stadionrock der HOSEN, noch dem pathetischen Rumgejammere der ONKELZ etwas abgewinnen kann, können die Sauerländer zumindest einen kleinen Achtungserfolg bei mir verbuchen. Dies liegt vermutlich daran, dass die meisten der hier vertretenen Lieder einerseits ziemlich catchy sind, auf der anderen Seite aufgrund der relativ ungeschminkten Produktion jedoch immer noch über einen gewissen Straßenköter-Charme verfügen. Abgesehen davon hätte ich mir noch ein paar Texte gewünscht, die über die einschlägige Themenpalette Freundschaft, Saufen und Erinnerungsschwelgen hinausgehen, doch für eine kurzweilige Deutschrock-Unterhaltung taugen RUSTIKARL allemal.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.