Die Band WETDOG, ein Damentrio aus London, erforscht auf ihrem Debütalbum „Enterprise reversal“ neue und alte Formen des mir schon fast in Vergessenheit geratenen Genres Post-Punk bzw. New Wave. Beim ersten Hören fühlte ich mich aufgrund der Langsamkeit, der aufdrängend schleppenden Bass-Läufe und des etwas düsteren Garagen-Sounds an JOY DIVISION erinnert. Der punkige und zum Teil kreischende Gesang lässt aber dann schnell jegliche Ähnlichkeit vermissen. Interessant ist die häufig sparsam eingesetzte und Schleifen spielende Gitarre, welche in Verbindung mit dem coolen Bass und der manchmal doch zu trägen Schlagzeugerin regelrecht hypnotisierend wirken kann. Der Gesang löst diese meditative Reduktion aber immer wieder aufs Neue auf.
Insgesamt ein recht schräges und trashiges Album, welches aber den einen oder anderen tollen Song vorweisen kann. Hätten WETDOG weniger als 22 Songs auf ihren Erstling gepackt, hätte das Album sicherlich in sich organischer und kompakter gewirkt. Wer Bands wie THE SLITS, THE RAINCOATS, THE FALL und YOUNG MARBLE GIANTS mag, für den könnte das Debüt von WETDOG etwas sein. Anspieltipps sind „Steal a car“ und „Train-track“. Da mir zu viele nichts sagende und zum Teil auch nervige Tracks auf der Scheibe sind, gibt es Abzüge in der B-Note.