Ach ja, es gibt so Bands, wo man sich immer fragt, warum sind die eigentlich nicht erfolgreicher. A TALE OF GOLDEN KEYS (ATOGK) aus Nürnberg sind so eine Band. An der Musik kann es auf keinen Fall liegen. Ihr melancholischer Indie-Rock ist einfach nur wunderschön. Und wird in diesem Jahr stolze 15 Jahre alt. Was natürlich mit einer Jubiläumstour quer durch Deutschland gefeiert werden muss. Und das ist nicht das einzige Jubiläum, sondern auch ihr wohl erfolgreichstes Album „Everything went down as planned“ feiert Geburtstag – zehn Jahre hat das gute Ding mit den Dinos auf dem Cover nun schon auf dem Buckel. Das nahmen wir als Anlass, unseren Schreiber Emil mal bei Jonas, Schlagzeuger von ATOGK, vorbei zu schicken, um über die letzten 15 Jahre zu sprechen.
Außerdem verlosen wir hier 2 Gästelistenplätze für die bevorstehende Tour.
Hallo Jonas! Gut drei Jahre habt Ihr nun Pause gemacht, die Veröffentlichung Eures letzten richtigen Albums „The only thing that‘s real“ ist sogar schon fünf Jahre her. Warum hat das so lange gedauert?
Nachdem wir 2022 unsere 2020 wegen Covid ausgefallene Tournee nachgeholt haben, haben wir in der Tat eine nicht geplante Pause eingelegt. Eigentlich wollten wir damals ein neues Album aufnehmen, aber das hat irgendwie nicht geklappt. Aber ganz untätig waren wir nicht, wir haben mit „Manic“, „Something political“ und nun zuletzt mit „Slow motion“ drei neue Songs aufgenommen.
Ist denn jetzt mit einem neuen Album zu rechnen, oder ist das Jubiläum der eigentliche Antrieb für die kommende Tour?
Tatsächlich ist es so, dass wir einfach wieder Bock hatten, auf die Bühne zu gehen und Musik zu machen. Dass das dann mit dem Jubiläum so gut passte, war natürlich perfekt.
Lass uns mal zurückschauen. Vor 15 Jahren habt Ihr angefangen, und bereits Euer fünfter Auftritt war beim Rock im Park. Wie kam es denn dazu?
Wir haben damals in Nürnberg bei einem Bandwettbewerb mitgespielt. Unser allererster Auftritt war das. Wir sind direkt eine Runde weitergekommen und haben dann tatsächlich gewonnen. Als Preis gab es dann einen kleinen Slot beim Rock im Park. Für uns war das damals natürlich mega aufregend und hat uns auch enorm gepusht.
Wie seid Ihr eigentlich zu Eurem Bandnamen gekommen?
Das ging ganz schnell. Wir brauchten für unseren ersten Gig dringend einen Namen und sind dann auf die Schnelle auf A TALE OF GOLDEN KEYS gekommen. Ein Name, der für eine Band eigentlich viel zu lang ist. Ihn jetzt aber zu ändern, wäre natürlich schwierig.
Was waren Eure Einflüsse damals, als Ihr angefangen habt Musik zu machen?
Unser Bassist Flo und ich haben viel Punkrock gehört, also Sachen wie BLINK-182 und FALL OUT BOY, was man eher weniger aus unserer Musik raushört. Viel mehr sind es wohl MUSE und COLDPLAY, die musikalisch unseren Sound geprägt haben. Und eine Band, auf die wir uns alle drei einigen können, ist THE NATIONAL.
Wie demokratisch laufen bei Euch Prozesse ab?
Wir sind wirklich schon lange befreundet, von daher läuft das in der Regel sehr harmonisch und gleichberechtigt ab. Songs werden in der Regel zusammen geschrieben und arrangiert, auch wenn Hannes (Vocals, Gitarre, Piano) schon unser musikalisches Mastermind ist und wir Flo gerne das Lyrische überlassen. Beim Erstellen der Setlist für unsere kommende Tour waren wir uns eigentlich auch sehr schnell einig.
Werdet Ihr dann jeden Abend die gleiche Setlist spielen?
Das große Gerüst steht, aber wir haben zusätzlich einige Songs geprobt, die wir dann je nach Lust und Laune einstreuen können.
Welches Lied spielst Du am liebsten live?
Das ist „Whirling“, in echt eigentlich mit der Sängerin ELENA STERI (inzwischen LNA). Auf Tour übernehmen wir ihren Gesangspart.
Apropos Tour. Was kannst Du uns über die Vorband KARL EGALS KOALAS sagen, und was dürfen Eure Besucher*innen erwarten?
KARL EGALS KOALAS sind Freunde von uns, ihren Sound kann man am besten mit alten TOCOTRONIC-Sachen vergleichen. Wir sind sehr happy, sie auf Tour dabei zu haben – wir fahren auch gemeinsam im Neunsitzer und vertreten uns am Merchstand.
Von uns könnt Ihr auf jeden Fall eine gute Mischung aus alten und neuen Songs erwarten. Nachdem wir auf unserer letzten Tour ziemlich viel aufgefahren haben (so sind wir in der Zeit auch kurzzeitig vom Trio zum Quartett gewachsen, um noch mehr Sounds mit einfließen zu lassen), werden wir eine ziemlich reduzierte ATOGK-Version zum Besten geben, einfach wir Drei an Gitarre/Klavier, Bass und Schlagzeug. Wir haben auf jeden Fall voll Bock. Und natürlich gibt es neues Merch, schicke „Dinosaurs Forever“-Shirts.
Mit AKNE KID JOE, STREICHELT oder auch SCHUBSEN gibt es in Nürnberg Bands, die bestimmt einige Leser*innen bereits kennen. Hast Du darüber hinaus vielleicht noch einen Nürnberger Geheimtipp für uns?
Definitiv, und zwar gleich zwei: ALDI ALIENS und MERCHBOI. Und sehr gut sind auch DAS FORMAT aus Augsburg.
Vielen Dank, Jonas, für die Zeit, die Du dir genommen hast, und auch nochmal herzlichen Glückwunsch Euch Dreien zum Jubiläum!