20 Jahre musste auf „acid.milch&honig“ gewartet werden, da das Leben einfach verhinderte, dass der Leipziger Künstler dieses Album nun endlich auch mal raushaut. Was nunmehr geschehen ist. Und das ist wirklich eine gute Nachricht. Dieser Minimal-Elektro, der sich irgendwo (vielleicht? manchmal?) zwischen PLEMO und SPILLSBURY einordnen lassen könnte, macht äußerlich Spaß, tut innerlich allerdings auch ganz schön weh. Setzt man sich mit den Lyrics auseinander, dürfte klar werden, was ich damit meine. Ob nun der Wunsch nach Zerstörung oder die zerbrechende Liebe zu Themen gemacht werden, ganz egal, acid.milch&honig macht all diese zu spannenden Inhalten, in denen sich jede:r wiederfinden kann – wenn dies denn gewollt ist.
„The teenagement“ bspw. sollte sich wohl zu Gemüte führen, wer vielleicht vergessen haben könnte, dass man selbst auch einmal jünger gewesen ist. Öffnet Augen und lässt auch möglicherweise die „heutige Jugend TM“ wieder besser verstehen. Jeder Song auf diesem Album hat etwas ganz Besonderes, ist mal TOCOTRONIC und mal die Technoparty der letzten Nacht, mal bunt wie die Sommerwiese, dann wieder kalt wie der neonbeleuchtete Gang zur Leichenhalle. In jedem Fall ist „acid.milch&honig“ ein Album, das danach schreit, dass der Nachfolger bitte nicht wieder 20 Jahre auf sich warten lässt. Das wäre schön.