Um an „Euphoria“ Gefallen finden zu können, muss man wohl lange Haare und Bart, respektive selbstgefilzte Westen über lila Leinenkleider tragen und dem Genuss bewusstseinsverwirrender Pilze nicht abgeneigt sein. Tief im Spätsechziger Psycho-Folk verhakt, gniedelt sich die Band mit authentischem Vintagesound durch ihre verträumten Songs. Im Opener „Today“ ist das noch weite Strecken des Songs erträglich, doch spätestens, wenn nach gut viereinhalb Minuten der Gesang eine Oktave höher steigt, ist eine Grenze erreicht. Das folgende „High and low“ ist eigentlich auch ein recht ansprechender, abwechslungsreich arrangierter Song, wäre da nicht der schwache Gesang, der von nun an leider den Gesamteindruck des Albums maßgeblich prägen wird. Musikalisch wird durchaus was geboten. Folk, Folkrock, Country, Lap-Steel-Gitarren, wie auch spinnerte Electronics („Light vast corridors“). Wie obskur das werden kann, zeigt exemplarisch “Rest in peace”, wo DEAD MAN vom bekifften Folk über Folklore-Einschüben und indianischem Regentanz bei den schweren Riffs des ersten BLACK SABBATH-Album landen. Zum Schluss servieren uns die vier Schweden noch ein Instrumental, das an THE ALLMAN BROTHERS BAND erinnert. Nur Zeitreisenden zu empfehlen.
DEAD MAN – Euphoria
- Beitrags-Autor:Holger Schwerer
- Beitrag veröffentlicht:20. Mai 2008
- Beitrags-Kategorie:Tonträger