Anfang der Neunziger war Trip Hop. Da wurden Bands wie MASSIVE ATTACK oder PORTISHEAD groß. Und auch HOOVERPHONIC waren seinerzeit mit einem erstaunlich stimmigen Debüt-Album „A new stereophonic sound spectacular“ mit von der Partie. Nicht mehr ganz so stark, dafür aber immer noch mit umwerfenden Songs ausgestattet, war auch noch ihr zweites Album „Blue wonder power milk“. Und eben diese umwerfenden Songs fehlten dann plötzlich auf ihrem dritten Album „Magnificent tree“. Seither verlor sich bei mir ihre Spur. Bis jetzt. Entsprechend überrascht bin ich, dass das hier zu besprechende Album bereits ihr achtes ist. Zumindest, wenn man eine Live-CD und ihre Singles-Sammlung dazu zählt.
Und auch, wenn ich natürlich über die Alben zwichen den genannten und diesem hier nicht allzu viel sagen kann, so scheint die Belanglosigkeit, aufgrund derer ich seinerzeit aufhörte, mich für sie zu interessieren, ihnen ein wenig treu geblieben zu sein. Mit Trip Hop hat der Sound von HOOVERPHONIC lange schon nichts mehr zu tun, stattdessen gibt es hier lupenreine, Keyboard-orientierte Popmusik, die niemandem weh tut, aber auch niemanden hinter dem Ofen hervorzulocken vermag.
Es gibt keinen wirklich schlechten Song auf diesem Album, ebenso wenig aber einen, für den es sich lohnen würde, ihn hervorzuheben. Auffällig ist stattdessen, dass „So wait“ auf exakt derselben Melodie aufbaut wie „Gentle storm“, ich musste dabei an „wenn’s um Geld geht, Spar…“ denken, und dass der Chembalo-Sound im „Eclipse song“ ziemlich nervt. Darüber hinaus baut dieses Album, das zu Beginn noch mittelmäßig ist, nach hinten hin ab. Dabei hatte ich mich doch eigentlich gefreut, mal wieder etwas von ihnen zu hören. Doch was am Anfang ihrer Karriere nur scherzhaft „Staubsaugermusik“ genannt wurde, kommt darüber mittlerweile leider kaum noch hinaus.