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INSTRUMENT – Sonic cure

 
So richtig mag sich das Instrument nicht festlegen, ob es nun eine Stoner-, eine Alternative- oder eine Postcore-Band sein möchte und entscheidet sich am Ende einfach für alles.
Hinter INSTRUMENT stecken drei Münchner Musiker und bei „Sonic cure“ handelt es sich bereits um ihr viertes Album. Leider kann ich zu der musikalischen Entwicklung des Trios nichts sagen, da mir die Band bislang gänzlich unbekannt war. Ebenso wenig weiß ich, welche Rolle ihr Bassist Markus Schäfer inne hat, aber das beiliegende Bandinfo deutet an, dass es sich bei ihm um den Mastermind hinter INSTRUMENT handelt. Jedenfalls scheinen die Songs auf ihrem vierten Album in der Corona-Tristesse entstanden und von den drei beteiligten Musikern im Proberaum abschließend bearbeitet worden zu sein. Herausgekommen sind am Ende sage und schreibe elf Songs mit einer Gesamtspielzeit von mehr als einer Stunde. Daraus hätten andere Bands gleich zwei Alben entstehen lassen, aber es klang ja anfangs bereits an, dass INSTRUMENT eher unkonventionell agieren. Zu Beginn des Albums fühle ich mich ein wenig an die guten alten Sinnbus-Anfänge erinnert, als Bands wie TORCHOUS, KAM:AS, KATE MOSH und MASONNE zeigten, dass Musik gleichzeitig anspruchsvoll und mitreißend sein kann. An den folgenden Songs hätte sicherlich auch Guido Lucas mit seinem Label BluNoise die reinste Freude gehabt, bis das instrumentale „We don’t have to but we can“ und „Safe travels“ alte Fans von MOTORPSYCHO und MONSTER MAGNET aufhorchen lässt.
Ausufernde Songlängen sind für INSTRUMENT nicht ungewöhnlich, interessanterweise verbirgt sich in dem mehr als siebenminütigen Stonerrock-Song „Rebellious heart“ eine richtig gute Gesangs-Hookline im Chorus, die im weiteren Songverlauf von einer groovigen Jam-Session abgelöst wird.
Um es zusammenzufassen: für den Mainstream und die Dancefloors sind INSTRUMENT eine ganze Spur zu experimentell unterwegs. Auch, wenn das Album zwischendurch seine Längen hat, sind hier für Musikliebhaber einige hübsche Perlen auszumachen. Deshalb meine abschließenden Worte: „Bleib so eigen wie Du bist, liebes Instrument! Es macht Spaß, sich mit Deinen guten Ideen zu befassen.“