SEED OF PAIN, eine Band aus der gemütlichen Schweiz, haben sich dem Hardcore der frühen 90er Jahre verschrieben und mit „Power, corruption and lies“ ihre erste ‚richtige‘ Platte herausgebracht. Hinter dem vertrockneten Emobäumchen auf dem Cover verbirgt sich eine gut fünfzehn15-minütige Platte mit fünf Tracks.
Gleich beim ersten Hören fällt die melancholische Gesamtstimmung aus den Angst-vor-der-Menschheit-Texten und den getragenen Gitarrenriffs auf. Und da ist noch etwas anderes, was auffällt, nämlich der Sound. Der Produktion fehlt es an jeder Art von Druck, die man bei Hardcore eigentlich erwartet, vielmehr klingt die Aufnahme nach Proberaum-Mitschnitt. Die Vocals verstecken sich hinter der restlichen Musik, und ohne den Songtext-Beipackzettel hätte ich keine Ahnung, wovon da geshoutet wird. Eigentlich schade, da die musikalische Basis auf jeden Fall vorhanden ist.
Vergleichen kann man SEED OF PAIN wohl mit frühen Neunziger Bands wie 108, OUTSPOKEN oder auch BURN. Alles in allem zündet die Platte aber nicht wirklich bei mir, „Faceless fact“ wäre mein Anspieltipp. Dennoch glaube ich, dass die vier Jungs mit einer ordentlichen Produktion und etwas mehr Material mal so richtig schocken könnten!