Immer wieder schön, solche Live-Diamanten, wie dieser hier von HELGE SCHNEIDER, der bereits nach dem ersten Song, dem Hit „Wurstfachverkäuferin“ das erste Mal „Tschüss“ sagt – und man traut ihm zu, dass er nun wirklich schon geht. Mit großer Freude spielt HELGE SCHNEIDER zwischendurch das Piano (nicht nur bei „Das alte Klavier“) und es ist doch herauszuhören, dass er am liebsten die gesamte Bühnenshow damit bestreiten würde, mit seinen Mitmusikern zu improvisieren (und sich von ihnen Tee kochen zu lassen). Neben einigen Klassikern bringt SCHNEIDER auch viele neue Perlen zu Gehör, stets mit den passenden, gewohnt latent verrückten Ansagen.
Der Song „Heute hab ich gute Laune“ trifft die Stimmung dieses Albums tatsächlich ziemlich hervorragend, denn man merkt dem Meister an, dass er wirklich bester Stimmung ist und richtig Lust auf diese Show hat.
Letztendlich strahlt das Wort Improvisation die gesamte Spielzeit hindurch über Allem, nicht nur musikalisch, sondern auch textlich ein Fest, was hier geboten wird. So wie etwa die arme Dame, die mit dem Hals auf die sich drehende Wurstmaschine „fuhl“, was ihrem Mann allerdings nicht weiter auffiel, schließlich war er ja auch Beamter.
Natürlich lässt sich HELGE SCHNEIDER auch nicht die reine Jazznummer nehmen, wählt dieses Mal „Autumn Leaves / Scatman“ hierfür aus und animiert dabei noch das Publikum, sich mitreißen zu lassen. Abschließend lässt er sich dann auch noch zu „Es gibt Reis“ hinreißen, und so dürften dann auch wirklich alle glücklich nach Hause gegangen sein. SCHNEIDER selbst mit angeschlagener Stimme, die er aber sicher mit einem Lockenwickler wieder hervorlocken konnte. Einziges Manko: Mit ca. 60 Minuten Spielzeit hätte das Album durchaus noch zehn Minuten mehr vertragen.