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THE HEAVY – Sons

Hatte ich schon einmal erwähnt, dass Funk und Soul ja eigentlich gar nicht so meins sind? Ich glaube schon. Aber, und das ist ein großes Aber, THE HEAVY packen dich mit dem ersten Song ihres neuen Albums, schleudern dich durch den Raum und lassen dich schwer atmend in der Ecke sitzen, bis du vor lauter Power wieder aufspringen musst und weiterfeierst. Mit einer Energie, wie man sie vielleicht vom frühen LENNY KRAVITZ kennt, marschiert „Heavy for you“ nach vorne. Nach dieser schweißtreibenden Übung wird es dann wieder etwas ruhiger, „The thief“ befährt eher gemächlichere Gewässer, ist aber nicht weniger catchy. Und mit „Better as one“ lassen THE HEAVY dann die Gedanken zur berühmt-berüchtigten Autoverfolgung aus den BLUES BROTHERS abschweifen. „Sons“ ist ein Album, dem es mühelos gelingt, die Brücke zwischen dem Damals und dem Jetzt zu spannen, ohne dabei weder die Verwurzelung in vergangenen Jahrzehnten, noch ihren sicheren Stand im Jahr 2019 zu verleugnen. Paul Corkett hat dann noch alle notwendigen Regler gedreht, um ein prachtvolles Werk entstehen zu lassen, das sich nicht wirklich in Kategorien quetschen lässt, sondern einfach für sich spricht – und sogar Menschen wie mich, die doch eigentlich mit den musikalischen Grundfesten von THE HEAVY gar nichts anfangen können, mitreißt. Und schaut man in die Gesichter der Band auf dem Cover von „Sons“, dann weiß man, dass auch die Musiker selbst mitgerissen und mit Spaß bei der Sache sind.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.