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TUNNG – Tunng presents … Dead Club

 
Der Tod als Thema eines Albums wirkt sicherlich seltsam für manche Hörer:innen. TUNNG haben sich diesem Thema angenommen und es von allen Seiten, mit möglichst vielen Facetten und Sichtweisen, beleuchtet und durchleuchtet. Ob sie sich nun mit dem traditionellen Verspeisen von Toten, wie es von einem indigenen Volk in Brasilien vollzogen wird, einem Café, das das Thema Tod zu seinem Inhalt gemacht hat, oder auch persönlichen Fragen beschäftigt haben, die Mitglieder von TUNNG haben ganze Arbeit geleistet.
Fast schon verständlicherweise ist das Album ein eher ruhiges geworden, teils getragen, teils aber auch mit einer innewohnenden Wut verziert. Im selben Maße, wie sich die verschiedenen Meinungen der Bandmitglieder in das Album tragen, ist auch der musikalische Anteil gleich einem Mosaik aus Einflüssen und Ideen. Ein zartes, ein suchendes Album, das sich mit Beiwerk ziert, das perfekt passt, hier mal ein paar gezupfte Geigen, dort mal die Klänge eines Glockenspiels. Gepaart mit dem zurückhaltenden und doch im Vordergrund stehenden Gesang, der die durchaus erwähnenswerten und tiefgehenden Texte intoniert, bildet sich so ein stimmiges, bei aller subjektiv empfundenen Düsternis des Themas, Gesamtwerk. Ein Konzeptalbum, das in seiner Bandbreite überzeugt, wie es bei mir zuletzt die Musik von THE BEAUTIFUL SOUTH auf diese Art getan hat.
 
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.