Und es gelingt ihm schon wieder. Erster Song – sofort ist der Wunsch da mitzusingen, ja, mitzugrölen, in einer verschwitzten Meute vor einer Bühne zu stehen (wann war das eigentlich zum letzten Mal?) und sich dem guten Gefühl hinzugeben, dass das jetzt hier gut ist. Dieses Gefühl vermittelt HARRY GUMP auch auf „Von Mauern…“ vom ersten Moment an. Die „Stimmen aus den Trümmern“ ertönen und reißen dich mit, da gibt es keinen Ausweg – warum auch? Wie überhaupt das Wort „mitreißend“ recht treffend darstellt, wie sich die Musik auf diesem Album auf die Hörer:innen auswirken dürfte.
HARRY GUMP erzählt vom Leben, von seinem, von dem der anderen, von deinem eigenen, vielleicht, ohne es zu wissen. Wiederfinden kannst du dich jedenfalls ohne jegliche Schwierigkeit in den zwölf Songs auf „Von Mauern, Türmen, Brücken und Wegen“. Beste (Anti-)Folkmusik mit Anspruch an Text und Melodie, immer begeisternd, immer persönlich, manchmal sogar intim. Zwar erfahren wir, dass HARRY GUMP das Rad leider nicht erfunden hat, sich dafür aber ganz hervorragend im Bereich der Vier-Akkord-Songs auskennt. Und, hey, das ist mehr als genug, baut in dieser seltsam-dunklen Zeit auf und lässt hoffnungsvoll auf die Zeit blicken, wenn wir eben… ach, siehe oben. Einfach, sicherlich. Schön, sowieso. Halt einfach schön! … „Lieder übers Liedersingen“! … und außerdem: „Für immer Team Gates!“, das sei noch gesagt!