Sanfte Piano-Noten eröffnen dieses Album, das erste, das Raphael Enards unter dem Namen RAPHELSON veröffentlicht, dazu gesellt sich seine zerbrechlich klingende Stimme und konstatiert „Here starts the end“. Und ja, man möchte ihm beinahe glauben, denn sämtliche Stücke auf „Hold this moment still“ sind getragen von einer Schwere, einer Traurigkeit, und wenn man einmal von „Temple street“ absieht, dem das Banjo immerhin auch einige hellere Töne verpasst, scheint der Mann untröstlich.
Dass dabei äußerst intensive Momente entstehen, kann man sich denken, und dass man sich auf solche auch tatsächlich einlässt, ist der Qualität der Songs zu verdanken. „Celebrate“ ist opulent, erinnert stellenweise an die ruhigen MUSE-Momente, „Red sycamore“ ist in tiefes Grau getaucht und wirkt bedrohlich, „Serene“ ist ein Traum, samt Harfe und weiteren schönen Saitenklängen. In manchen Momenten wirkt die Musik entrückt, macht oft nicht mehr als Andeutungen, in anderen wiederum scheint sie einen direkteren Draht zu suchen.
Die Tatsache, dass RAPHELSON in der Schweiz zu Hause ist, ist nicht sonderlich wichtig, dennoch kommt mir in den Sinn, dass ich doch kürzlich mit FAUVE schon einmal eine CD eines Schweizer Alleingängers empfehlen konnte. Schön traurige Platte, diese hier.