Steve Hackett, bekannt durch sein Mitwirken auf acht GENESIS-Veröffentlichungen (u.a. „Selling england by the pound“) ist schon seit den späten 80ern als Solokünstler aktiv und hat bereits eine beeindruckende Anzahl Alben veröffentlicht. Sein neuester Output „Wild orchids“ legt eine große Stilvielfalt an den Tag und verlangt dem Hörer einiges ab. Musik zum Nebenbeihören schreibt Steve Hackett sicher nicht, das erledigen schon genug andere. Wie auch schon auf dem letztjährigen Album „Metamorpheus“ wurde das Underworld Orchestra engagiert. „Rock klingt größer, wenn du ein Orchester hinzunimmst“, so der Künstler selbst. Die Musik ist teilweise verschachtelt, und nicht wenige Soundcollagen wurden integriert.
„Waters of the wild“ wird von einem indischen Flair getragen, was gut funktioniert. Das nachfolgende „set your compass“ beinhaltet schottische Folkelemente und beeindruckt durch sein ruhiges, akzentuiertes Gitarrenspiel. Auf „Wild orchids“ gibt es also eine Menge zu entdecken, u.a. noch Sprachgesang, ein Bob Dylan-Cover und natürlich viele klassische Instrumente.
Fans von Steve Hackett werden sowieso blind zugreifen, allen anderen sei gesagt, dass man wirklich aufgeschlossen für Experimente und unterschiedliche Stimmungen sein sollte. „Suchende“ würde der Meister wohl sagen. Für jene, die sich klassische Musik und Weltmusik mit einer Prise Pop und Rock vorstellen können.
Anspieltipps: Das schöne, klassische „she moves in memories“, das federleichte „the fundamentals of brainwashing“, sowie das oben bereits genannte „set your compass“.