Ich las zunächst „New singing on Play/Rec“ – es heißt natürlich signing, aber wirklich verlesen hatte ich mich im Grunde nicht. Zumindest nicht inhaltlich, denn tatsächlich handelt es sich bei Greg Mac Pherson um ein recht ungewöhnliches Release, befasst sich das dänische Label doch ansonsten vorrangig mit der Post-Form des Hardcore und Emo und so tollen Bands wie BARRA HEAD und LACK. Mit Greg MacPherson nahm man nun aber erstmals einen klassischen Singer/Songwriter unter Vertrag, wobei das Wort „klassisch“ es zunächst einmal gar nicht auf den Punkt trifft. Denn irgendwie schimmern auch hier immer neue Formen hervor, die die mittlerweile inflationär verwendete Vorsilbe ebenso vor diesem Musikstil rechtfertigen würden. Besticht „Good times“ noch durch einen relativ harten Anschlag der Akustikgitarre und vor allem durch die Intensität des Gesangs, klingen im folgenden „Cutting room“ bereits oben erwähnte ruhigere Stellen von BARRA HEAD durch. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits maßlos geärgert, das Konzert in der Astra-Stube verpasst zu haben. Aber leider macht die Vielseitigkeit des Albums die bereits gestreuten Vorschusslorbeeren mit einigen folgenden Songs wieder zunichte. „Radar“ erinnert an die langweiligeren Sachen von FAVEZ, manch anderer Song eher an TRACY CHAPMAN oder BRUCE SPRINGSTEEN. Dies ist wirklich schade, da sich die andere Hälfte des Albums absolut im oberen Bereich bewegt. Hätte man aus dem Material zwei EPs gemacht, wäre eine für die Tonne, die andere für einen Ehrenplatz bestimmt gewesen.