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THE RAKES – Klang

Jaja…die liebe Indie-Rock Schiene ist noch immer brandheiß. FRANZ FERDINAND und MANDO DIAO haben bereits vorgelegt, und MAXIMO PARK werfen im Mai ihr neues Album auf den Markt. Muss man sich da das dritte Studio-Album von THE RAKES wirklich noch anhören? Man sollte! Die Briten klingen wie ein Querschnitt durch die derzeit hippe Musiklandschaft. Ein bisschen BLOC PARTY und MAXIMO PARK hier, ein bisschen FRANZ FERDINAND da. Mit „You’re in it“ werden die Ohrmuscheln ohne Vorwarnung zur Schallaufnahme genötigt, und das Tanzbein zuckt. Dann wird gewippt, getanzt oder nur lässig das Bein bewegt, ehe „Mullers ratchet“ und „The final hill“ das Ende einläuten. Übrig bleiben zertanzte Schuhe und ein Schmunzeln über Songtitel wie „Bitchn’ in the kitchen“ oder „The lonliness of the outdoor smokers“. THE RAKES, denen Dior-Designer Hedi Slimane eine Kollektion widmete, schicken im Kampf gegen die Genre-Giganten mit „Klang“ ein echtes Schwergewicht in den Ring.
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(hs) Wie schön! Endlich mal eine Band, die ihr schwieriges drittes Album schon als zweites rausgebracht hat und auf dem dritten einen weiteren Schritt zurück geht. Nichts ist geblieben vom eleganten Pop ihres Zweitlings „Ten new massages“. Stattdessen dominiert auf „Klang“ wieder der raue, spröde Sound des Debüts. Die Songs hingegen sind teilweise wesentlich vertrackter, nervöser und vielschichtiger als auf dem phänomenalen, völlig unterbewerteten „Capture/release“. Der Punkspirit der grandiosen Single „Strasbourg“ spiegelt sich zwar noch in Songs wie „That’s the reason“, „1989“ und „The final hill“ wieder, überwiegend bewegt sich die Band aber auf etwas gesetzterem Terrain. Songs wie „The loneliness of the outside smoker“, „Bitchin’ in the kitchen“ oder „1989“ glänzen mit ungewöhnlichen Arrangements (Gitarre / Perkussion), und Alan Donohoe singt wesentlich exaltierter als früher. Der zickige Opener „You’re in it“, erinnert an ganz frühe XTC oder PIL, das eigentlich ruhige „Mullers Rache“ wagt eine mutig vernoiste Gitarre. Über allem thront das pfiffige, unorthodoxe Gitarrenspiel von Matthew Swinnerton, während Bass und Schlagzeug ein absolut solides, staubtrockenes Fundament gießen. Klasse Scheibe, die sich mit deutlich erhöhtem Weirdnessfaktor vom aktuellen ABBA-Touch FRANZ FERDINANDs und vom BLOC PARTYschem Elektrovirus abhebt. THE RAKES are back. Yeah!