Album Nummer Eins der jungen Band aus dem ländlichen Emsland, die es aber schon vor Jahren nach Berlin, genauer gesagt nach Kreuzberg gezogen hat. Dort bewohnt man zusammen eine WG. EL*KE sind ihr Leben lang befreundet und machen schon seit über 13 Jahren gemeinsam Musik. Nach ihrer EP „Adrenalin“ ist „Wilder Westen“ nun die erste vollständige Langrille des Trios. EL*KE singen ausschließlich Deutsch und spielen grob betrachtet simple Rockmusik mit intelligenten, nachdenklichen Texten. Doch hört man genauer hin, findet man viele feine Nuancen, wie z. B. beim Album-Opener „Wilder Westen“, bei dem soundtechnisch durchaus die QUEENS OF THE STONE AGE Pate gestanden haben dürften. Stoner-Riffs treffen auf rotzigen, verzerrten Gesang. Klasse Song, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig.
Der absolute Ohrwurm folgt dann mit Lied Nummer Drei und zugleich der ersten Single: „Dach“. Das nenne ich mal ein eingängiges Lied, das trotzdem nicht wirklich Mainstream ist! Weitere Highlights sind der simple Rocker „Komm Baby“ und der gute Laune Hit „Verboten scheissegal“, der mich an die guten alten Achtziger erinnert. Indie-Gitarrenrock trifft auf diesen Mir-ist-alles-egal-Gesang. Nett anzuhören.
Leider ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Speziell einige der ruhigeren Lieder sind noch nicht ausgereift genug, aber mit ein wenig gezielterem Songwriting kann sich auch das beim nächsten Mal zum Guten wenden. Auf jeden Fall ist der „Wilde Westen“ ein ordentliches Debüt-Album einer jungen Band!
Ordentlich in Szene gesetzt wurde der Sound von Szene-Ikone Olaf Opal, der schon Bands wie REAMONN, LIQUIDO oder MILES betreute.
Ansprechen sollten EL*KE generell Fans von deutschsprachiger Rockmusik, die keine Angst vor Ecken und Kanten haben, denn glatt sind EL*KE bestimmt nicht.