Mit YEAR LONG DISASTER tummelt sich eine weitere Band in dem anscheinend wieder relevanter werdenden Feld des 70er Hardrocks. Zwangsläufig fallen dann auch die Referenzen aus: LED ZEPPELIN, die frühen U.F.O. mit dem blutjungen Michael Schenker, DEEP PURPLE Mk II, aber auch aktuelle Vertreter des Poserrocks wie WOLFMOTHER, THE DATSUNS oder THE ANSWER. Das ist natürlich so unendlich altmodisch, dass man es auch nur Nostalgikern, die voller Sehnsucht von der guten, alten Zeit ohne aufgeblasenen Sounds und technischen Schnickschnack träumen, ans Herz legen kann. Nachdem die Schar potenzieller Hörer so schon mal stark dezimiert wurde, kann man dem Rest durchaus raten, mal ein Ohr zu riskieren, denn für dieses Genre ist YEAR LONG DISASTER ein sehr solides, reduziertes und erdig rockendes Album gelungen. Okay, das hat’s alles schon mal, oft auch besser gegeben, aber „Black magic: All mysteries revealed“ punktet mit seiner Geschlossenheit. Es gibt keine wirklichen Ausfälle und der einzige wirkliche Ruhepunkt wird hübsch unschmalzig, fast folkig eingestreut („Seven of swords“). Produziert hat das Album Nick Raskulinecz, der auch schon für FOO FIGHTERS, ALICE IN CHAINS oder RUSH die Knöpfe gedreht hat. YEAR LONG DISASTER schaffen es zwar nicht, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen, tarieren die Grenzen aber geschickt aus und spicken ihren knochentrockenen Riffrock mit einem ganzen Sack wirkungsvoller Zitate. Wer jetzt immer noch liest, höre bitte in „Love like blood“, „Seven of swords“, „Major arcana“, „Foggy bottom“ und dem kernigen Rausschmeißer „Cydone“ rein. Alle anderen vergeuden hier nur wertvolle Lebenszeit.