WILLSCHREY – claiming back the heavenly agenda

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In ganzen 57 Minuten und 2 Sekunden habe ich nun Zeit, mir beweisen zu lassen, wie bei WILLSCHREY aus Münster eine Symbiose aus Metal, Hardcore und Screamo aussieht. Ein gänzlich einzigartiges Unterfangen oder doch eher das, was man viel zu häufig momentan um die Ohren bekommt?
Schwedengitarren, Drums, welche gar in altbekannte Black Metal-Blasts abdriften können, fieses Emo-Gesängsel, eine angezerrte Schreistimme, Death Growls, Black Metal Akustik-Parts (alte ABIGOR lassen grüßen) und so weiter. Ich könnte seitenweise so fortfahren, aber will es gerne abkürzen:
Ja, die Jungs haben wirklich an fast alles gedacht und alles eingebaut, was die Richtungen zu bieten haben, und die Instrumente werden auch absolut nicht erst seit ein paar Monaten gespielt (die Vocals lasse ich hier einmal außen vor). Betrachtet man das auf der einen Seite, bleibt ein schlechtgemachter Gernreklau, alles was einmal an Ideen in genannten Richtungen Erfolg hatte – und sei es gar z.B. ein Gesangslinien-Einstieg wie zu LIFE OF AGONY’s „River runs red“ oder, oder, oder. Nichts (rein gar nichts) ist hier heilig und übertrieben genug! Ebenso künstlich zusammengeschustert wie das gesamte Bandinfo (auch wenn die Bands selbst meist mit der Formulierung eines solchen wenig zu tun haben) wird auch noch das allerletzte Fettnäpfchen mitgenommen, so dass man zwangsläufig zur anderen Seite gelangen muss und sich die Frage der Beweggründe stellt.
Ist diese Unternehmung gar nicht so ernst zu nehmen und soll eher einer übertriebenen Darstellung der momentan doch so angesagten Szenemixturen gleichkommen? Wird dort jemandem evt. der sprichwörtliche Spiegel vorgehalten? Ich überlasse jedem die Entscheidung dafür selbst und gehe mit dem Gefühl, mal wieder eine meiner alten Scheiben hören zu müssen.