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WILDBIRDS & PEACEDRUMS – Rivers

Was sind „vokal-percussive Ausnahmetalente“?
Na, mal sehen. WILDBIRDS & PEACEDRUMS aus Schweden arbeiten auf „Rivers“ nur mit Stimme und Percussion inklusive Steeldrums. Das Ganze auf zwei Teilalben, „Iris“ und „Retina“. Ersteres stark geprägt von der Drumsection, letzteres eher von der Stimme Mariam Wallentins.
Musikalisch eher etwas für Jazz- oder Experimental-Freaks, das Ganze geht mir schon nach wenigen Minuten dezent auf die Nerven, trotz wirklich schöner Gesangsstimme. So zumindest der „Iris“-Part.
„Retina“ lässt mich eher an die sehr ruhigen, gesangsgetragenen Songs von DEAD CAN DANCE auf „Spiritchaser“ denken. Hier wirkt der hervorragende „With Voices“-Chor aus Island mit. Aber auch das ist auf Dauer nicht sehr ansprechend oder gar abwechslungsreich. WILDBIRDS & PEACEDRUMS ist Musik für Menschen, die von Lars von Trier schwärmen, BJÖRK für die Göttin der Musik und Arte für zu kommerziell halten. Als Rezensent sollte man hier sicherlich von der Gewalt schwärmen, die die beiden Musiker auf die Musik wirken lassen, indem sie ihr die Struktur, den Chorus und den Popcharakter rauben. Es tut mir leid, aber mich packt diese Musik nicht. Sie will nur eins sein: intellektuell um jeden Preis.
Möglicherweise bin ich zu anspruchslos, was Musik angeht, aber das geht mir einfach zu weit über meinen Horizont. Ich jedenfalls kann weder eine „schockierende Dynamik“ noch „schmerzhafte emotionale Intensität“ entdecken, wie mir die Presseinfo ankündigt.
Musikliebhaber, die gerne BJÖRK, Canto Gregoriano oder ähnliches hören, sollten unbedingt den Weg zum nächsten Plattenhändler ihres Vertrauens antreten, denn hier sind sie richtig.
Ich glaube, dafür bin ich zu sehr Pop. Ich bitte um Entschuldigung.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.