Na gut, WASTED haben auch schon auf vorherigen Alben immer mal wieder melancholische Untertöne in ihren Punkrock einfließen lassen. Dass ihr aktuelles Werk „Modern lie“ allerdings sooo düster ausfällt, überrascht mich allerdings doch etwas. Bereits der Opener „Break you“ weist eine deutliche Wave-Charakteristik auf, und auch weitere hier enthaltene Stücke wie „These streets“, „True colors“ oder „Major threat“ sind aus meiner Sicht tendenziell eher dem Post-Punk, als dem zuletzt von den Finnen dargebotenen 77er- oder Streetpunk zuzuordnen. Dass sie auch diese Spielart beherrschen, überrascht mich vor dem Hintergrund, dass die Formation bereits auf ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte zurückblicken kann, ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie in ihren Texten auch weiterhin wütend politische und gesellschaftliche Missstände wie Rassismus, Krieg oder die Auswüchse des Neoliberalismus anprangern. Insofern klingen WASTED auch im Jahr 2022 immer noch wie WASTED, nur eben ein klein wenig anders. Und definitiv nicht schlechter.