VERSUS YOU – The mad ones

Das 2008er-Album „This is the sinking“ der Luxemburger VERSUS YOU blieb mir zwar vor allem aufgrund seiner klanglichen Nähe zu späteren JAWBREAKER-Platten in Erinnerung, konnte mich aber dennoch nicht so richtig überzeugen. Die Songs hielten sich irgendwie zu sehr im Hintergrund, klangen fast schon schüchtern und konnten einfach keine entscheidenden Akzente setzen. Auf dem nun erschienenen Nachfolger ist der Einfluss von Blake Schwarzenbachs Mannen zwar immer noch sehr präsent, doch VERSUS YOU gehen nun teilweise deutlich inbrünstiger zur Sache. Songs wie „Less guts“, „I left a note“ oder „Everybody knows everything“ sind die kleinen Hymnen, die der Vorgänger noch vermissen ließ, mit guten Hooklines und dem richtigen Drang nach vorne. „Present“ könnte mit seiner Intensität ebenso auf einem SOMMERSET-Album zu finden sein, und bei den „Ohoh“-Chören im Refrain von „Risk“ glaubt man glatt, die DONOTS vor sich zu haben. Die College Rock- und Grunge-Momente des Vorgängers sind zwar auch auf „The mad ones“ vertreten, wurden aber ein Stück zurückgefahren. Nach der als Rausschmeißer fungierenden Halbballade „Seatbelt“ bleibt festzuhalten, dass VERSUS YOU eine richtig schöne und vielseitige Platte veröffentlicht haben, auf der sie ihrem perfekten Sound mit Sicherheit wieder ein Stückchen näher gekommen sind. Solltet ihr mal antesten!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.