ISOLATION BERLIN, TRÜMMER, VON WEGEN LISBETH, DIE HÖCHSTE EISENBAHN – momentan scheint deutschsprachiger Schrammelindierock wieder groß im Kommen zu sein. In die gleiche Kerbe schlagen auch VAN KRAUT, die jedoch nur als Duo agieren. Was man auf Platte aber gar nicht bemerkt, denn im Studio wurden die Songs um die fehlenden Instrumente (Bass und zweite Gitarre) selbstredend ergänzt.
In ihren Texten geht es ums Zwischenmenschliche, um Kritik an der Gesellschaft und durchaus auch an sich selbst. Jedoch bleiben die Texte zumeist abstrakt und unkonkret. Da wird in einem Song der Masterplan besungen, der betanzt werden soll, während Christoph Kohlhöfe in „Transitzone“ fragt: „Was macht der König, wenn er nicht kann?“
Die Gitarren klingen angenehm warm und gut aufeinander abgestimmt, gleiches gilt für den Bass. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn für alle Saiteninstrumente zeichnet sich Christoph Kohlhöfe ebenso verantwortlich wie für die Texte. Erfahrungen gesammelt hat er zuvor bei _PAPPMACHÉ und STARING GIRL, sein Mitmusiker Tobias Normann war unter anderem bei MIKROBOY und DER BÜRGERMEISTER DER NACHT aktiv. Die A-Seite von „Zäune aus Gold“ macht viel Spaß, klingt angenehm eingängig und erinnert mich auch ein wenig an das kürzlich erschienene Debüt von ALBERT LUXUS. Auf der B-Seite scheinen den beiden Hamburgern die guten Ideen leider auszugehen, und so zieht sich die zweite Hälfte doch etwas in die Länge. Insgesamt dennoch eine Menge guter Ideen, und als Hörer darf man gespannt sein, wie die beiden Hamburger das Album live umsetzen werden.