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UNIVERSAL DAUGHTERS – Why hast thou forsaken me?

Welch ein schwerwiegender Titel für ein Charity-Album. „Why hast thou forsaken me?“ Die sich selbst als fiktionale Band betitelnden UNIVERSAL DAUGHTERS, ein Musikerkollektiv aus Italien hat sich für diesen Zweck so manch namhaften Künstler geladen, um gemeinsam mit diesen 13 Tracks einzuspielen, deren Originale in den Jahren zwischen 1920 und 1970 entstanden. Chris Robinson eröffnet mit seiner Interpretation von Washington Phillips´ „I am born to preach the gospel“ und das auf sehr eindrucksvolle Weise. Nicht nur gesanglich, auch instrumental passiert hier eine ganze Menge, mit der man nicht unbedingt rechnet. ED HARCOURT darf sich daraufhin an BOWIEs „Five years“ versuchen – und auch dieser Versuch gelingt, sehr reduziert, sehr poppig, aber eben auch sehr schön. Als nächster zeigt JARVIS COCKER, dass die BEE GEES mal verdammt gut klingen können, wenn er deren „It´s your voodoo working“ interpretiert. Und so geht es abwechslungsreich weiter, über SCREAMIN´ JAY HAWKINS, SUICIDE oder auch JOHN LENNON. Sie alle werden neu belebt, ohne Rücksicht auf Vorgaben oder Anstand. Das ist ganz großes Kino, was hier geboten wird, perfekt vertont und neu arrangiert, mit genau den richtigen Menschen für den richtigen Song. Den Italienern von UNIVERSAL DAUGHTERS ist ein großes Kunstwerk gelungen, dem auch der finanzielle Erfolg ob der „guten Sache“ absolut zu gönnen sei. Hier wird so mancher seine Lieblingslieder noch einmal ganz neu entdecken können.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.