Weiß der Geier, wo die immer diese Künstlernamen herhaben. Das Line-Up von TREACHERY jedenfalls setzt sich aus den illustren Persönlichkeiten Abelcain, Hecate sowie Slutmachine zusammen und lässt auf ein ordentliches Black Metal-Inferno schließen. Schließlich haben alle coolen Black Metal-Bands aus dem hohen Norden solche arschcoolen Pseudonyme an Bord, die selbst dem Gehörnten das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Ein Blick in die Bandhistorie klärt aber schnell auf, dass TREACHERY gar nicht aus dem hohen Norden, sondern aus den USA kommen. Black Metal ohne den Spirit von bitterkalten Wintertagen, verschneiten Wäldern und Nächten so schwarz wie Pech? Kann das gut gehen?
Nun, beim zweiten Blick in die Bandhistorie fällt auf, dass TREACHERY gar keinen Black Metal spielen, sondern „Inspiration aus den Tiefen von Dark Ambient und Doom, wie aus minimalem kakophonischen Black Metal ziehen“. Zudem komme das „Dreieck des Hasses aus ungeahntem Territorium, der Welt von Industrial-Elektronik und Breakcore“. Is schon klar!
Genauso tieffliegermäßig wie die Band-Beschreibung hört sich dann auch die Mucke der drei Krachmacher an. Fünf Stücke bekommt man auf der EP um die Ohren gehauen… und möchte am liebsten schon nach den ersten Tönen in den Titicacasee springen. Los geht’s mit einem Vier-Minuten-Intro, das sich in etwa anhört wie der Sound in „Resident Evil“ auf der PS1, wenn der Endgegner naht: Unheilvoll, aber stinklangweilig. Die restlichen Tracks braucht kein Mensch. Zäher Soundbrei rauscht durch die Boxen, der sich anhört, als ob eine kanadische Schneefräse in eine Büffelherde gerauscht wäre. Untermalt wird das Ganze von verzerrtem Gekreische, das einem schon nach kurzer Zeit mächtig an den Eiern zerrt.
Wie schreibt die Plattenfirma doch so passend: „Eine nahtlose Einbindung von synthetischen und organischen Ebenen brodeln, sieden und heulen und bringen dich einen Schritt deiner bevorstehenden Agonie näher.“ In diesem Sinne: Lasst euch lieber von einer anderen Band einen überbrodeln, das macht mehr Spaß!