Es scheint ein Fluch auf der Besprechung von TONY GORILLA-Alben bei uns im Blueprint-Headquarter zu geben. Schon beim letzten Album lag die VÖ bereits einige Zeit in der Vergangenheit, und dieses Mal ist es tatsächlich noch schlimmer, da wir uns bereits dem Einjährigen (?!) nach offiziellen Erscheinungstermin nähern. Eine Schande ist das ganz sicher nicht: Absicht oder der Qualität der gebotenen Musik geschuldet! Die ist nämlich großartig, und man kann die Weiterentwicklung der Band und ihrer Musik seit dem mittlerweile vier Jahre zurückliegenden „Season of the wolves“ hörbar nachvollziehen. In der Zwischenzeit sind TONY GORILLA unermüdlich getourt und haben sich selbst geschliffen. Der Bastard aus Punk und Hardcore gibt weiterhin den Ton an, allerdings ist der Einfluss der amerikanischen Westküste dieses Mal schön in den Vordergrund getreten, und das steht der Musik ausgezeichnet. Es hagelt Ohrwürmer, stellvertretend sei hier „Yesterday“ genannt, so catchy und treibend. In den Texten werden Alltagsthemen wie Entfremdung, allgemeine Antriebslosigkeit oder auch die tägliche Routine behandelt, und so hebt man sich positiv von dem allgegenwärtigen stumpfen Unity- und Spaß-Wahnsinn anderer Bands ab. Ein wirklich gelungenes Drittwerk, das ich hier ausdrücklich empfehlen kann.