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TOMZACK – Für ihn gab es nirgends ein Grab mit Blumen

Eine Reise aus der musikalischen Gegenwart in die musikalische Vergangenheit. „Krautrock“ schießt es einem in den Kopf, schließlich sind hier CAN durch Damo Suzuki vertreten. Genauso aber auch URLAUB IN POLEN. TOMZACK ist ein Konglomerat aus Musikern und ihren Ideen. Acht Songs binnen acht Tagen, jeden Tag einen, dann alles auf Anfang. Klingt interessant. Wenn auch nicht flammneu, wie die Presseinfo selbst zugibt.
Durch die Musik auf „Für ihn gab es nirgends ein Grab mit Blumen“ bekommt man einen intensiven Eindruck davon, wie die Arbeit bei bluNoise ausgesehen haben könnte. Da hat jeder seinen Bereich und doch wirken alle zusammen. Elektronisches Geflirre, das an Psychedelic denken lässt, harsche Gitarren, die dem Noise zuzuordnen wären, viel Delay, viele Effekte, ein dezentes Schlagzeug. Insgesamt sehr sphärisch und schwebend, teilweise aber schon fast NDW, was es hier auf die Ohren gibt. Da trifft das Wort „Kosmosempfinden“ aus der Info ziemlich genau. Wenig – und wenn dann sehr monotoner – Gesang, sehr viel Stimmung und erstaunlich viel Abwechslung. Auch, wenn einiges noch nicht ausgereift klingt. An einigen Stellen unbehauen und glanzlos, dann wieder sehr filigran und perfekt. Nicht alles passt zusammen bei TOMZACK. Möglich, dass sich das Projekt hier in seinem Konzept selbst auffrisst. Aber dafür, dass diese acht Tracks vorher noch nicht existierten und nach der Aufnahme auch direkt wieder ins Nichts geschickt wurden, kommt hier eine ganze Menge rüber. Eine Jamsession, irgendwo zwischen THE NOTWIST, JUNO REACTOR, SLUT, SIXTOO und FINN angesiedelt.
Da mag man nur viel Spaß auf der (Entdeckungs-)Reise von Montag bis Damontag wünschen!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.