Mit dem Namen TOELZ verband ich bislang nur das Kennzeichen meines Ex-Dienstwagens bzw. den dicken Bullen Ottfried Fischer. Seit kurzem nun aber auch eine Band aus Süddeutschland mit ihrem Debütalbum „Fragments“. Und ich muss gleich sagen: so beknackt der Bandname auch ist, so zweischneidig ist dieses Schwert. Zweischneidig, weil TOELZ ihre Sache schon sehr gut machen, mit mir als Rezensenten nur leider den absolut falschen Ansprechpartner gefunden haben.
Doch kommen wir zunächst zum Musikalischen. Da bewegen sich die vier Baden-Württemberger recht eng an Bands wie CREED und LINKIN PARK, mit Abstrichen auch DREDG. Und das nicht nur musikalisch, sondern auch qualitativ. Wie das Songwriting in diesem Genre funktioniert, haben TOELZ auf alle Fälle verstanden, und neben einer ordentlichen Produktion sind sie auch mit drei anständigen Musikern und einem begabten Sänger ausgestattet. Zuguterletzt decken sie die Palette von gefühlvollen Balladen, über Alternative Disco-Hits bis hin zu härteren Nummern zudem recht umfassend ab.
Das einzige Problem, das ich mit „Fragments“ habe: mich touchiert diese Musik so ziemlich gar nicht. Zu wenig innovativ erscheint mir das Songwriting, veraltet auch die NuMetal-artige Platten-Gescratche, zu Metal-like so manches Gitarren-Riff und zu maskulin der gesamte Gesang. Ich kann mir gut vorstellen, dass TOELZ mit ihrem Debüt ein Kandidat für die Alternative-Charts wären, vielleicht sogar fürs Nachmittagsprogramm im Radio, und dagegen würde sich wahrscheinlich auch keiner wehren, wenn das Info die Band mit Referenzen an COLDPLAY und U2 doch bewusst in die Mainstream-Ecke stellt. Ich persönlich hätte dann jedoch einen weiteren Grund, kein NDR2 zu hören.