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TOBOGGAN – E brutal

TOBOGGAN heißt das neueste Sinnbus-Signing, „E brutal“ ihr aktueller Longplayer. Ein Titel, der der Musik so gar nicht gerecht wird. Denn die ist alles andere als kraftstrotzend. Vielmehr ist „E brutal“ eines der traurigsten Alben in meinem CD-Regal und gerade deshalb richtig gut. Um TOBOGGAN musikalisch einzuordnen, ist es ganz nützlich, sich ihr näheres Umfeld anzusehen. Die zwei Damen und der Herr kommen aus Lausanne, genauer gesagt aus dem Freundeskreis von Gentlemen Records. Nebenbei sind/waren die Musiker auch bei FAVEZ, HONEY FOR PETZI und ROSQO tätig.
„E brutal“ ist bereits ihr drittes Album, zuvor veröffentlichte man auf Gentlemen / Saïko, nun sind die Schweizer erstmals auch hierzulande erhältlich – und das lohnt. Wie schon erwähnt, klingen TOBOGGAN sehr ernst, sehr melancholisch, aber eben auch sehr schön. Wer Stimmungsmusik mag, dürfte hier genau richtig liegen. Erinnern die drei zunächst an BLONDE REDHEAD, kommt gelegentlich auch die ruhige Seite von ENGINE DOWN und der Kummer von RADIOHEAD durch. Zwar wird hier selten mit ungeraden Takten hantiert, dafür kann sich der musikinteressierte Hörer aber an tollen Akkordfolgen und Tonlagen-Wechseln erfreuen. Da zeigt sich auch die Klasse und Versiertheit der einzelnen Musiker. Nicht durch ein überflüssiges Zur-Show-Stellen des technischen Könnens, sondern durch eine songwriterische Abgeklärtheit, die ihresgleichen sucht. Ein Album, das süchtig macht. Spätestens auf den zweiten Blick.