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REBELL BAGATELL – Delorean

 
Das österreichische Label SBÄM Records wird von vielen in erster Linie mit qualitativ hochwertigem, amerikanisch geprägten Pop-Punk und Releases von Bands wie BAD COP/BAD COP, GET DEAD, NO FUN AT ALL oder zuletzt auch BRACKET in Verbindung gebracht. Zugleich hat sich das DIY-Label aber auch der Förderung der einheimischen Szene verschrieben und unterstützt in vorbildlicher Funktion den Punkrock-Nachwuchs der Alpenrepublik. So auch im Fall von REBELL BAGATELL aus Wien, die darüber hinaus auch noch (abgesehen von den Mundart-Punx GLUE CREW) der erste ausschließlich auf deutsch singende Act im handverlesenen Label-Roster sind. Und während sich die Bandmitglieder im Titeltrack „Delorean“ mit von Nostalgie beschlagenen Brillengläsern auf die eigene unbeschwerte Jugend zurückbesinnen, kommen mir bei ihrer Musik passenderweise immer wieder die altehrwürdigen WOHLSTANDSKINDER in den Sinn. Die Art des Gesangs, die mit einer Extraportion Zuckerguss versehenen Melodien, die gelegentlich eingestreuten kurzen Gitarren-Soli… all das weckt Erinnerungen an das, was die besagte Kölner Formation rund um die Jahrtausendwende abgeliefert hat. Dass sich bei mir im Fall von REBELL BAGATELL trotz diverser sehr eingängiger Pop-Punk-Hymnen dennoch nicht die ganz große Euphorie breitmacht, dürfte insofern weniger an der Band selbst, sondern vielmehr an meinem fortgeschrittenen Lebensalter liegen, da man aus dieser Art von Musik nun mal früher oder später ein bisschen rauswächst. Dennoch schlummert hier einiges an Potenzial, das bereit ist, auf die neue Punkrock-Generation losgelassen zu werden.
 
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.