Es wäre nur ein weiterer Akt der Zuneigung, das Review von „Celebrate“ zu kopieren und hier einzufügen. Man könnte sich schneller dem ungestörten Hörgenuss des fantastischen Nachfolgers widmen. Wie aus dem Nichts und ohne Ankündigung erscheint „Swell“. Die sympathischen Minnesota-Boys sind zurück, und plötzlich ist alles wieder da, doch nicht nur alles ist wieder da, sondern noch viel mehr. Mehr schöne Melodien, mehr Refrains, mehr Melancholie, mehr Sehnsucht, mehr schrabbeliger Gitarren-Sound, mehr getappte Gitarrensoli und mehr verspielte songdienliche Einfälle. Coolster Move? Die Trompete am Schluss des Albums als tragende Säule in den Refrain mit aufzunehmen. Wirklich groß. Erneut komplex sind die Songstrukturen, denn das hier ist kein typischer Pop-Punk-Sound, wo Refrains gerne mal tot wiederholt werden. Das Gegenteil ist der Fall, die Stücke schlagen Haken und verlassen sich nicht allein auf melodiöse Refrains – obwohl allein diese bereits süchtig machen. „I want to feel alive, all the time“, soll das Motto sein, doch das wahre Leben und der Alltag sind keine Dauerwohlfühlveranstaltung, und so gibt es immer wieder zweifelnde Selbstreflexion und innere Zerrissenheit aufgrund tragischer Ereignisse und Erfahrungen. „I gotta be worth something, I gotta be!“ Warum die Zweifel, möchte man „Swell“ zurufen, es ist doch alles gut. Besser als gut sogar und immer daran denken: „There’s no hope in a heart that doesn’t beat.“ Oder besser noch „Someday we’re all going to die, but not tonight.“ Ich ärgere mich nun weiter maßlos darüber, dass ihr Konzert in Hamburg bereits ausverkauft ist, denn den Status Geheimtipp werden TINY MOVING PARTS nicht mehr lange tragen. Doch die, die bereits Bescheid wissen, welches Juwel dieses Trio ist, werden die Band auf ewig umarmen und in ihren Herzen tragen.