Auch oder gerade für Post-Rock-Kapellen ist das Leben lange schon nicht mehr so einfach wie es war. Denn mittlerweile gehört dieses Genre nicht mehr zu den jüngsten und bei dem einen oder anderen Schreiber, als Beispiel nenne ich mal mich selbst, hat sich, vorsichtig formuliert, im Laufe der Zeit eine gewisse Sättigung eingestellt. Denn so interessant manche Scheiben nach wie vor sind, die dieser Art von Musik entspringen, so schwer fällt es mittlerweile doch, immer wieder andere Worte für eine im Grunde immer ähnliche Sache zu finden. Was zur Folge hat, dass derlei Beschreibungen sich mittlerweile ähnlich oft wiederholen wie das Beschriebene selbst.
Der WINCHESTER CLUB gehört ebenfalls zu den typischen Vertretern des Post-Rock, mit der Einschränkung, dass diese Band sich, ähnlich wie schon zu Zeiten ihres Debüts, die so genretypischen Kraftausbrüche spart und überwiegend leise zu Werke geht. Ihre Songs plätschern gemütlich vor sich hin, alles klingt überaus stimmig, aber leider auch recht langweilig. Zwar fordern die sporadisch eingestreuten Sprachsamples von Zeit zu Zeit ein wenig mehr Aufmerksamkeit ein und sorgen vereinzelt für etwas interessantere Momente, schaffen es aber bei weitem nicht, dieses Album aus der Mittelmäßigkeit emporzuheben.
Die Samples stammen zu einem nicht geringen Teil aus der BBC-Doku-Serie „The Trap: What Happened to Our Dream of Freedom“, der die Band dieses Album quasi als übergeordnetes Konzept gewidmet hat. Vor diesem Hintergrund mag auch überaus stimmig erscheinen, was die Band musikalisch auf „Negative liberty“ zum Besten gibt, doch halte ich es aus genannten Gründen für sehr unwahrscheinlich, dass dieses Album hier noch sehr oft zu hören sein wird.