Eine CD mit nur drei Liedern, das kann nur entweder eine Single sein oder das Album einer Band, die dann im Info-Schreiben GODSPEED YOU BLACK EMPEROR als Referenz nennt. „Britannia triumphant“, so heißt dieses Album bedeutungsschwer, ist zweiteres, und seine Macher, ein Quintett aus London, verpacken es selbst und schicken diese selbstgemachte CD an den geneigten Hörer. Ganz so wie es Constellation Records bis heute macht.
Und für alle, denen eine richtige CD nicht ganz so wichtig ist, gibt es die Möglichkeit, diese Songs auf digitalem Weg zu erwerben. Und sie sich vorher auf ihrer Myspace-Seite anzuhören.
Bleiben wir ruhig noch ein wenig bei GODSPEED YOU BLACK EMPEROR, denen der WINCHESTER CLUB mit Haut und Haaren verfallen zu sein scheint. So vieles scheint die beiden zu verbinden. Nicht nur die Epik ihrer Songs ist es, die Musik, die im Verleich mit den Kanadiern ohne Streicher auskommen muss, auch die Melodien, die sie zuweilen um einzelne Sprachsamples herum aufbauen. Noisige Ausbrüche bekommen wir hier aber eher selten zu hören. Etwas zu sehr wird hier für meinen Geschmack auf Atmosphäre gesetzt und dabei die spielerische Finesse vernachlässigt, zu simpel, zu durchsichtig sind ihre Stücke. Auch die Tatsache, dass der WINCHESTER CLUB mit zwei Bassisten ausgestattet ist, ist kaum zu spüren. Es gibt kein wirkliches Wechselspiel von Laut und Leise. Zwar sind diese Pole zu spüren, doch wachsen die Songs meist über die gesamte Länge an, brechen kurz aus und Ende. Das alles klingt beileibe nicht schlecht, besonders, wenn man dieser Art von Musik ohnehin zugetan ist, sollte man hier durchaus das eine oder andere Ohr riskieren. Um wirklich herauszustechen, fehlt ihnen aber noch ein bisschen was.